5. Januar 2021

Dyskalkulie oder Rechenschwäche? Das sollten Sie wissen!

Dyskalkulie ist der Fachausdruck für eine Rechenstörung. Betroffene haben Schwierigkeiten mit grundlegender Mathematik. Ihnen fehlt das Verständnis für Zahlen, Mengen und einfache Rechenvorgänge wie addieren und subtrahieren. In diesem Text finden Sie Informationen über Dyskalkulie, ihre Ursachen und Symptome, die Diagnosemöglichkeiten und vor allem wie Sie Ihr Kind effektiv unterstützen und fördern können.

Definition - Das ist Dyskalkulie

Die Weltgesundheitsorganisation (kurz: WHO) stuft Dyskalkulie als schulische Entwicklungsstörung ein. In der Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD-10-GM-2020) wird die Rechenstörung Dyskalkulie wie folgt beschrieben: „Diese Störung besteht in einer umschriebenen Beeinträchtigung von Rechenfertigkeiten, die nicht allein durch eine allgemeine Intelligenzminderung oder eine unangemessene Beschulung erklärbar ist. Das Defizit betrifft vor allem die Beherrschung grundlegender Rechenfertigkeiten, wie Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division, weniger die höheren mathematischen Fertigkeiten, die für Algebra, Trigonometrie, Geometrie oder Differential- und Integralrechnung benötigt werden.“

Lernstörung Dyskalkulie

Bei Dyskalkulie handelt es sich um eine Lernstörung, die zu den sogenannten schulischen Entwicklungsstörungen gezählt wird. Diese Störungen betreffen jeweils einen abgegrenzten Bereich. Bei der Dyskalkulie ist es der Bereich „Mathematik“. Alle anderen Bereiche sind normal entwickelt und in anderen Fächern werden dementsprechend normale Leistungen erbracht.

Die Fähigkeit, Mathematik zu verstehen und anzuwenden, hat sich bei Kindern mit Dyskalkulie nicht oder nicht ausreichend entwickelt. Betroffene verstehen den Aufbau der grundlegenden Mathematik nicht und begreifen Zahlen nicht als Mengenangaben. Sie zählen beispielsweise vor- bzw. rückwärts anstatt zu addieren oder subtrahieren. Weitere Beispiele für typische Anzeichen der Rechenstörung finden Sie unter dem Punkt Symptome der Dyskalkulie.

Je nach Schweregrad der Dyskalkulie ist selbstständiges Mathe üben nicht ausreichend. Mit Bruchrechnen Übungen oder dem Wiederholen des Einmaleins oder der Dreisatz Erklärung ist es nicht getan. Auch klassische Mathe-Nachhilfe ist in vielen Fällen zu wenig. Es braucht professionelle, erfahrene Mathe Trainer, um Kinder mit Dyskalkulie richtig und effektiv zu fördern.

Erkrankung Dyskalkulie

Durch die Einstufung der WHO und die entsprechende Klassifizierung stellt Dyskalkulie eine medizinische Diagnose dar. Dyskalkulie ist somit eine Erkrankung und keine Behinderung! Lesen Sie hier nach, wie bei Verdacht eine Diagnose gestellt wird.

Wie bei den meisten Krankheiten gibt es auch bei Dyskalkulie durchaus Möglichkeiten, Verbesserungen zu erzielen. Hier erfahren Sie, wie Sie Ihr Kind mit einer gezielten Dyskalkulie Förderung beim Mathematik Lernen unterstützen können.

Wie häufig ist Dyskalkulie?

3 bis 7% der Weltbevölkerung leiden an Dyskalkulie. Mädchen sind von der Rechenstörung häufiger betroffen als Jungen. Weitaus mehr Schülerinnen und Schüler haben Schwierigkeiten beim Mathe Lernen und benötigen Mathe-Nachhilfe.

In den USA ist die Zahl der Menschen mit Dyskalkulie deutlich höher als in Europa. Eine schlüssige Erklärung dafür gibt es nicht. Jedoch gehen Wissenschaftler davon aus, dass diese Entwicklung mit dem Schulsystem zu tun hat.

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