6. Januar 2021

Schlechte Noten wegen ADHS

Bis zu 7 % der Kinder und 4,5 % der Erwachsenen in Deutschland haben ADHS. Die Symptome der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung fallen meist erst in der Grundschule auf. Betroffene Kinder können die Anforderungen der Schule wie ruhiges und konzentriertes Arbeiten, stillsitzen etc. nicht erfüllen.

Symptome bei ADHS

ADHS zu erkennen, ist nicht immer einfach. Selten ist es eindeutig, ob es sich um eine „normale“ Auffälligkeit handelt oder doch ADHS vorliegt. Oft werden Anzeichen falsch interpretiert und die Kinder gelten als Klassenclown, Unruhestifter oder Störenfried.

Diese typischen Symptome treten bei Kindern mit ADHS auf:

  • Schwache Konzentrationsfähigkeit
  • Geringes Durchhaltevermögen bei Aufgaben und Übungen
  • Fehlender Ordnungssinn
  • Vergesslichkeit (Hausaufgaben, Materialien etc. werden schlichtweg vergessen.)
  • Betroffene können Wichtiges nicht von Unwichtigem unterscheiden.
  • Unpünktlichkeit
  • Lerninhalte können nur schlecht aufgenommen werden.
  • Schwankende Leistungen von sehr gut bis ungenügend
  • Schüler reagiert nicht, wenn ihn jemand anspricht
  • Wirkt abwesend (Träumereien, häufiges Aus-dem-Fenster-schauen etc.)
  • Impulsives Verhalten
  • Gesteigerter Bewegungsdrang
  • Lese-, Rechtschreib- und Rechenschwäche
  • Verzögerung der sprachlichen Entwicklung
  • Ungeschicklichkeit im motorischen Bereich
  • Verändertes Schmerzgefühl
  • Unregelmäßige, schwer lesbare Schrift
  • Generell unruhiges Verhalten
  • Fällt im Unterricht durch störendes Verhalten auf
  • Probleme im Kontaktverhalten – Kinder mit ADHS gelten oft als Außenseiter und können sich nicht in die Gruppe integrieren, wollen gerne im Mittepunkt stehen.
  • Konflikte in zwischenmenschlichen Beziehungen

An ADHS leiden etwa 4x mehr Jungen als Mädchen – zumindest nach den vorliegenden Zahlen. Bei Mädchen ist die Störung in den meisten Fällen nicht so offensichtlich und wird deshalb nicht oder schwerer erkannt. Betroffene Jungen spielen häufig den Klassenclown oder fallen als Zappelphilipp auf. Mädchen dagegen sind großteils still und zurückgezogen und träumen vor sich hin.

Gut zu wissen: Es ist wichtig, abzuklären, ob tatsächlich ADHS vorliegt oder es einen anderen Grund für das auffällige Verhalten gibt. Das Diagnoseverfahren ist umfangreich und langwierig. Die Hauptsymptome Aufmerksamkeitsdefizit, Hyperaktivität und Impulsivität müssen mindestens sechs Monate lang vorliegen, um eine fundierte Diagnose stellen zu können.

Wende dich an einen Kinderarzt oder einen Psychiater, wenn du bei deinem Kind Anzeichen für ADHS erkennst. Nur mit einer fachlich abgesicherten Diagnose kann ein Behandlungskonzept erstellt werden. Außerdem kannst du beim Schulleiter einen Antrag auf Nachteilsausgleich stellen.

Diagnose ADHS – Was nun?

In den letzten Jahren haben sich die Diagnosemöglichkeiten für ADHS deutlich verbessert. Die ersten Warnzeichen zeigen sich jedoch meist erst in der Schule, wenn das Kind schlechte Noten schreibt und man der Ursache auf den Grund geht. Um ADHS schon früher festzustellen, muss man über das Erscheinungsbild der Störung Bescheid wissen.

Die Diagnose ADHS bedeutet, dass eine ernstzunehmende psychische Störung vorliegt. Ohne gezielte Behandlung beeinträchtigt ADHS die Lern- und Leistungsfähigkeit sowie die sozialen Kontakte. Die Folgen sind Schwierigkeiten in der Schule, in der Ausbildung und im Beruf, Verhaltensauffälligkeiten und Probleme im Umgang mit Regeln und Mitmenschen. Viele Betroffene haben Probleme mit ihrem Selbstwertgefühl und werden immer mehr zum Außenseiter.

Wichtig ist, dass die Eltern und Bezugspersonen über die Merkmale und Auswirkungen von ADHS Bescheid wissen und mit der Thematik vertraut werden. Nur so können die Kinder gezielt und nachhaltig unterstützt werden. Experten wie die Nachhilfelehrer der NachhilfePass Online-Nachhilfe fördern Betroffene dank langjähriger Erfahrung besonders effektiv und zielführend. Der Unterricht wird an die persönlichen Bedürfnisse des Kindes angepasst und wird so gestaltet, dass das Kind optimal davon profitiert.

Wird ADHS nicht erkannt oder nicht behandelt, sind weitreichende Folgen vorprogrammiert. Durch schlechte Noten steigen die Frustration und in vielen Fällen auch die Verhaltensauffälligkeiten. Schwache Leistungen in der Schule wiederum haben Auswirkungen auf die Jobchancen. Nicht unterschätzen darf man die Beeinträchtigung der Sozialkontakte, die sich ebenfalls bis ins Erwachsenenalter ziehen kann. Etwa 60% der Kinder mit ADHS zeigen auch als Erwachsene Symptome.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt in folgenden Fällen eine gezielte Behandlung: ADHS ist dann behandlungsbedürftig, wenn die Ausprägung der Symptome zu einer deutlichen Beeinträchtigung im Leistungsbereich und Sozialbereich führen, der Betroffene darunter leidet oder gar weitere psychische Störungen (Suchtgefahr, Depressionen, Aggressivität) die Folge sein könnten.

Eltern sollten nach der Diagnose ADHS unbedingt das Gespräch mit den Lehrern suchen. Außerdem macht es Sinn, in der Schule einen Antrag auf Nachteilsausgleich zu stellen. Es gibt verschiedene Behandlungskonzepte, mit denen sich die Auswirkungen von ADHS geringhalten lassen. Je nach Schweregrad der Störung wird eine Verhaltenstherapie empfohlen, gegebenenfalls in Kombination mit Medikamenten.

Nachteilsausgleich bei ADHS

Kinder mit ADHS sind in ihrem Lern- und Leistungsvermögen teils stark eingeschränkt. Betroffene Kinder können eine Regelschule besuchen, benötigen jedoch erfahrungsgemäß individuelle Unterstützung und gezielte Förderung. Da eine Beeinträchtigung vorliegt, können Eltern bei der Schule einen Nachteilsausgleich beantragen.

Mit dem Antrag müssen ärztliche Befunde, psychologische Stellungnahmen und Ähnliches eingereicht werden. In einer Konferenz wird über jeden Einzelfall entschieden. Wird ein Nachteilsausgleich gewährt, wird festgelegt, wie dieser gestaltet wird.

Als Ausgleich für den Nachteil, den das Kind durch ADHS hat, gibt es diverse Erleichterungen. Welche Möglichkeiten es gibt, ist in den Schulgesetzen und Ausbildungs- und Prüfungsordnungen geregelt. Da jedes Bundesland andere Richtlinien und Regelungen hat, können sich die Maßnahmen stark unterscheiden.

Schlechte Noten wegen ADHS – Beispiele für den Nachteilsausgleich

  • Verlängerung der Arbeitszeiten bei Klassenarbeiten, schriftlichen Arbeiten und Aufgaben
  • Bereitstellung bzw. Akzeptanz von besonderen Hilfs- und Anschauungsmitteln (spezielle Stifte, größere Zeilenabstände, speziell angefertigte Arbeitsblätter, Einmaleinstabelle, Computer etc.)
  • Vorlesen der Aufgabenstellungen
  • Mündliche Aufgaben anstelle von schriftlichen Arbeiten
  • Gezielte Aufgabenstellungen nach den Möglichkeiten des Kindes
  • Reduzierung der Aufgabenstellungen und Hausaufgaben
  • Individuelles Eingehen auf das Kind (Pausenregelung, Sportübungen, Verzicht auf Mitschrift von Tafeltexten, Arbeitsplatzorganisation etc.)
  • Das Kind erhält Arbeitsblätter und muss Tafeltexte nicht abschreiben.
  • Reduzierter Lernstoff für Arbeiten und Tests
  • Höhere Toleranz bei Schriftbild, zeichnerischen und gestalterischen Arbeiten
  • Differenzierte Anforderungen und Aufgabenstellungen
  • Notenschutz
  • Zusätzliche Förderung durch eine weitere Lehrkraft

Gut zu wissen: 80% der Kinder, die ADHS haben, haben auch eine weitere Beeinträchtigung wie Leseschwäche, Rechtschreibschwäche, Matheschwäche etc. Die gute Nachricht für Betroffene: Schlechte Noten wegen ADHS müssen nicht sein! Es gibt spezielle Förderungsmöglichkeiten für Kinder mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung. Unter Berücksichtigung der persönlichen Situation und der individuellen Bedürfnisse des Kindes wird leistungsgerecht und gezielt erklärt und geübt.

Die NachhilfePass Online-Nachhilfe ist spezialisiert auf die Lernförderung von Kindern mit besonderen Bedürfnissen. Lerne unser erfolgreiches System jetzt kennen und buche eine kostenlose Probestunde.

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