6. Januar 2021

Wann fällt man im Gymnasium durch?

Das Gymnasium gehört zu den weiterführenden allgemeinbildenden Schulen und wird in die Sekundarstufe I (Unter- und Mittelstufe) und Sekundarstufe II (Oberstufe) unterteilt. Die gymnasiale Ausbildung bereitet die Abgänger auf den Besuch der Hochschule vor. Mit dem Abitur wird die allgemeine Hochschulreife erworben. Wer ein Gymnasium besuchen möchte, sollte die Grundschule mit guten bis sehr guten Noten abschließen. Außerdem benötigt man eine Empfehlung aus der Grundschule. Das Gymnasium ist die anspruchsvollste Schulform in Deutschland. Etwa 3,7% der Schüler fallen durch und müssen ein Schuljahr wiederholen.

Sitzenbleiben ist kein Weltuntergang!

Sitzenbleiben ist keine Schande und hat nichts mit Versagen oder Scheitern zu tun. Auch wenn du eine „Ehrenrunde“ drehst, sagt das auch nichts über deine Intelligenz aus – das kannst du selbst am Beispiel berühmter Personen sehen.

Diese Prominenten mussten ein Schuljahr wiederholen:

  • Otto von Bismarck (Reichskanzler)
  • Campino (Sänger der Band „Die Toten Hosen“)
  • Thomas Alva Edison (Erfinder)
  • Thomas Gottschalk (Moderator, Entertainer, Schauspieler)
  • Hermann Hesse (Schriftsteller, Dichter, Maler, Nobelpreisträger für Literatur)
  • Johannes B. Kerner (Moderator, Journalist, Fußballkommentator)
  • Niki Lauda (Rennfahrer, Pilot, Unternehmer, dreimaliger Formel 1-Weltmeister)
  • Thomas Mann (Schriftsteller, Nobelpreisträger für Literatur)
  • Uwe Ochsenknecht (Schauspieler)
  • Verona Pooth (Moderatorin, Model, Schauspielerin)
  • Sasha (Popsänger, Schauspieler)
  • Mehmet Scholl (Fußballprofi, Europameister, Champions League-Gewinner)
  • Edmund Stoiber (Politiker, Ministerpräsident)
  • Otto Waalkes (Komiker, Comiczeichner, Musiker, Schauspieler, Regisseur, Synchronsprecher)
  • Richard Wagner (Komponist)
  • Christian Wulff (Politiker, 10. Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland)

Durchzufallen ist kein Weltuntergang, sondern eine zweite Chance. Die Klasse zu wiederholen, gibt dir die Möglichkeit, in der Schule ganz neu durchzustarten.

Sitzen bleiben im Gymnasium

Ob du im Gymnasium durchfällst, hängt von deinen Zeugnisnoten ab. Eine einheitliche bundesweite Regelung gibt es allerdings nicht. In einigen Bundesländern wurde das Sitzenbleiben bereits vor Jahren abgeschafft. In anderen können bis zu drei mangelhafte Noten ausgeglichen werden und in Bundesländern wie Baden-Württemberg können Schüler „auf Probe“ versetzt werden. Innerhalb von 4 Wochen muss der Schüler die geforderten Leistungen erbringen, um tatsächlich versetzt zu werden.

Auch mit einer Sechs oder zwei Fünfen ist das Aufsteigen in einigen Bundesländern durch die Ausgleichsregelung möglich. Eine Fünf kannst du durch eine Drei oder eine bessere Note in einem anderen Fach ausgleichen. Bei einer Sechs brauchst du eine Zwei oder zwei Dreien für den Notenausgleich.

Noten in den Kernfächern Mathematik, Deutsch und Erste Fremdsprache lassen sich nur untereinander ausgleichen. In einigen Bundesländern zählen auch die Zweite und Dritte Fremdsprache oder Naturwissenschaften zu den Kernfächern. Die Note in einem Kernfach kannst du nicht mit einem Nebenfach ausgleichen.

Im Klartext heißt das, dass du bei einer Fünf in einem Kernfach zumindest eine Drei in einem anderen Kernfach benötigst, damit deine Versetzung nicht gefährdet ist.

Zum Beispiel: Schülerin X wird im Kernfach Deutsch mit einer Fünf beurteilt. Sie braucht nun eine Drei (oder eine bessere Note) in einem anderen Kernfach.

Schüler Y hat zwei Fünfen in seinem Gymnasialzeugnis: in Geschichte und Erdkunde. Durch (mindestens) Dreien in zwei anderen Fächern, kann er die Fünfen ausbessern.

Wiederholen musst du das Schuljahr, wenn du drei oder mehr Fünfen in deinem Zeugnis hast.

Versetzung trotz mangelhafter Leistung

Die Zeugnis- bzw. Versetzungskonferenz entscheidet am Ende des Schuljahres, ob ein Schüler, der mangelhafte Leistungen erbracht hat, versetzt wird oder nicht. Bei dieser Konferenz sind alle Lehrer des betroffenen Schülers mit dabei und besprechen, ob die Versetzung in die nächsthöhere Jahrgangsstufe sinnvoll ist. In manchen Bundesländern sind auch Eltern- und Schülervertreter Teil dieser Konferenz.

Beraten wird über die Schüler, die die Versetzungsbestimmungen nicht erfüllen. Ob die Ausgleichsregelung zu tragen kommt, wird von der Zeugniskonferenz individuell entschieden. Ausschlaggebend ist dabei auch, ob im nächsten Schuljahr eine positive Entwicklung zu erwarten ist.

Eine Möglichkeit, die „Ehrenrunde“ zu verhindern, ist in vielen Bundesländern die Nachprüfung. Meist am Ende der Sommerferien oder in der ersten Schulwoche kannst du zu der Prüfung antreten, um die Note „Mangelhaft“ in einem Fach auszubessern. Bestehst du die Nachprüfung mit mindestens „Ausreichend“, wird die Zensur in deinem Zeugnis geändert und du wirst versetzt.

Ob du zur Nachprüfung zugelassen wirst, entscheidet die Zeugniskonferenz. Um die Genehmigung zu erhalten, dürfen nicht mehr als zwei Fächer mit „Mangelhaft“ beurteilt worden sein.

Gut zu wissen: Schüler und ihre Eltern müssen frühzeitig schriftlich informiert werden, wenn die Versetzung gefährdet ist. Dies hat mit Ende des ersten Halbjahres, bis zum 30. April oder in Ausnahmefällen bis zu vier Wochen vor Schulschluss zu erfolgen.

Versetzung gefährdet – Was nun?

Schon im ersten Halbjahr kristallisiert sich oft heraus, dass deine Leistungen für ein Aufsteigen in die nächsthöhere Klasse nicht ausreichen. Dann findet sich im Zwischenzeugnis der Vermerk, dass deine Versetzung gefährdet ist. Bei den nächsten Schularbeiten, Tests und Prüfungen kannst du deine Noten verbessern.

Gelingt dir dies nicht, erhalten deine Eltern zirka 4 Wochen vor dem Ende des Schuljahres einen „blauen Brief“. Es handelt sich um die letzte Warnung, dass die Leistungen nicht den Versetzungsbestimmungen entsprechen.

Ist deine Versetzung in Gefahr, ist es meist schwierig, den Lernstoff alleine zu erarbeiten, zu verstehen und richtig anzuwenden. Professionelle Nachhilfe wie die NachhilfePass Online-Nachhilfe unterstützt dich effektiv dabei. Die erfahrenen Nachhilfecoaches helfen dir, Wissenslücken zu schließen und dich optimal auf Prüfungen vorzubereiten.

Mit der Nachprüfung in die nächste Klasse

Reicht deine Leistung nicht aus, um versetzt zu werden, kannst du nach § 24 der Verordnung über die Sekundarstufe I eine Sonderprüfung ablegen. Eine solche Nachprüfung ist nur möglich, wenn du dadurch überhaupt noch die Versetzung schaffen kannst. Außerdem darfst du nur in einem Fach zu dieser Prüfung antreten.

Nach der Notenkonferenz müssen deine Eltern informiert werden, dass es für dich die Möglichkeit einer Nachprüfung gibt. Du hast die ganzen Sommerferien Zeit, dich auf die Prüfung vorzubereiten, denn sie findet in der letzten Ferienwoche oder in der ersten Schulwoche des neuen Schuljahres statt.

Abgeprüft wird der Lernstoff des ganzen Schuljahres. In Schularbeiten-Fächern besteht die Nachprüfung aus einem schriftlichen (1-2 Unterrichtseinheiten) und einem mündlichen Teil (15-25 Minuten). In Nebengegenständen gibt es eine mündliche Prüfung, die 25 bis 35 Minuten dauert.

Ein Ausschuss aus drei Lehrpersonen entscheidet, ob du die Nachprüfung bestanden hast und in die nächsthöhere Jahrgangsstufe aufsteigen darfst. Achtung: In den Klassen 7 bis 9 kannst du insgesamt nur einmal zu einer Nachprüfung antreten.

Tipp: Bereite dich gut auf eine Nachprüfung vor. Teile die Ferien so ein, dass du auch Zeit für dich und deine Hobbys hast. Nach einer lernfreien Zeit solltest du früh genug damit beginnen, den Lernstoff zu üben und mehrmals zu wiederholen. Es ist meist sinnvoller, an mehreren Tagen kurze Lernetappen einzulegen als an einem Tag viele Stunden ohne Pause durchzulernen. Besonders effizient lernst du mit den erfahrenen Nachhilfelehrern von NachhilfePass. Mit der richtigen Erklärung verstehst du den Lernstoff im Handumdrehen. Perfekt vorbereitet kannst du ohne Stress und Angst in die Prüfung gehen.

Freiwillige Wiederholung einer Klasse – Für wen ist das sinnvoll?

Es ist möglich, auf eine Nachprüfung zu verzichten und eine Klasse freiwillig zu wiederholen.

Das kann auf deinen eigenen oder den Wunsch deiner Eltern hin geschehen. Diese Entscheidung wird immer gemeinsam getroffen. Tatsächlich gibt es Gründe, die für das nochmalige Durchlaufen einer Jahrgangsstufe sprechen. Lies weiter, um dich darüber zu informieren.

Es kann auch vorkommen, dass dein Lehrer dir nach der Notenkonferenz dazu rät, das Schuljahr freiwillig zu wiederholen. Das tut er, wenn er davon überzeugt ist, dass dieser Weg für dich der richtige ist.

Gut zu wissen: Rät dir dein Lehrer zu einer freiwilligen Wiederholung der Jahrgangsstufe, handelt es sich dabei um eine Empfehlung. Deine Eltern und du müssen zustimmen, damit du das Schuljahr wiederholen kannst.

In diesen Fällen kann das freiwillige Wiederholen einer Klasse Sinn machen:

  • Du warst lange krank oder hast aus einem anderen Grund viel vom Unterricht versäumt.
  • Ihr seid umgezogen oder du hast die Klasse/Schule gewechselt. Deine neuen Mitschüler haben einen anderen Wissensstand als du.
  • Du hast Wissenslücken, die du im zweiten Durchlaufen der Klasse ohne Druck schließen kannst.
  • Aufgrund von persönlichen Gründen wie Scheidung/Trennung der Eltern, ein Todesfall in der Familie, andere Schicksalsschläge, Mobbing etc., ist die Schule für dich in den Hintergrund gerückt.
  • Du hast Konflikte oder Probleme mit Mitschülern bzw. Lehrern, die dich belasten und vom Lernen abhalten.

Da du die Klasse nochmals machst, hast du deinen neuen Mitschülern gegenüber einen Wissensvorsprung. Durch diesen Vorteil lernst du leichter, da dir der Lernstoff schon bekannt ist. Du wirst bestimmt Erfolgserlebnisse haben und Selbstvertrauen tanken.

Fazit: Mit welchen Noten du im Gymnasium durchfällst, ist bundesweit nicht einheitlich geregelt. In manchen Bundesländern wurde das Sitzenblieben bereits abgeschafft, in anderen musst du bestimmte Leistungsvorgaben erfüllen.

Ist deine Versetzung gefährdet, werden deine Eltern und du frühzeitig informiert. Verbesserst du in der Folge deine Noten, kannst du das Schuljahr doch noch positiv abschließen und in die nächsthöhere Klasse aufsteigen. Auch eine Nachprüfung zu Ferienende ist eine Möglichkeit, die Versetzung zu schaffen.

Professionelle Nachhilfe bei fachlich kompetenten Lehrern unterstützt dich dabei, den Lernstoff zu verstehen und sinnvoll zu üben. Damit sparst du Zeit, Sorgen und vor allem Nerven. Denn mit der richtigen Erklärung und individuellen Übungen stellen sich rasch Lernerfolge ein und du kannst dich ohne Druck und Angst an das Ziel Versetzung machen. Lerne die NachhilfePass Online-Nachhilfe jetzt kennen und buche deine kostenlose Probestunde!

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