Um eine verlässliche Diagnose stellen zu können, sind mehrere Tests und Untersuchungen erforderlich.
Diagnostisches Gespräch und neuropsychologische Tests
Ein Spezialist für Lernschwächen führt das diagnostische Gespräch mit dem Kind und seinen Eltern. Das kann ein Kinder- und Jugendpsychiater oder auch ein Psychotherapeut sein.
In dem Gespräch beschreibt das Kind, welche Schwierigkeiten es beim Mathe lernen hat. Es wird abgeklärt, ob es bereits Erfahrungen mit Mathe-Nachhilfe gibt bzw. ob schon andere Maßnahmen ergriffen wurden.
Tipp: Es wird empfohlen, auch den Lehrer zu dem Gespräch einzuladen. Er kann wichtige Informationen über die konkreten Schwierigkeiten und Defizite, aber auch über etwaige weitere Störungen haben.
Je früher eine Rechenstörung diagnostiziert wird, umso rascher kann mit einer individuellen Dyskalkulie Förderung begonnen werden. Lassen Sie sich von unseren Experten jetzt kostenlos beraten.
Bericht der Schule
Der schulische Bericht gibt unter anderem die schulische Entwicklung, den Lernstand oder auch das Verhalten beim Lernen und in der Schule wieder. Motivation, Fleiß und Arbeitstempo beim Mathematik lernen und in anderen Fächern werden ebenso thematisiert.
Teilweise geht der Bericht ins Detail und gibt Auskunft über Teilbereiche des mathematischen Lernstoffs:
Körperliche Untersuchung und kognitive Tests
Die Untersuchung gibt Aufschluss darüber, ob die Schwierigkeiten beim Mathe üben körperliche Ursachen haben. Es können neurologische und/oder sensorische Defizite vorliegen, die eine Matheschwäche erklären. Nähere Informationen dazu können Sie im Kapitel Ursachen der Dyskalkulie nachlesen.
Bei der körperlichen Untersuchung werden Augen und Ohren auf ihre Funktion getestet. Schulische Schwierigkeiten sind mitunter auf ein eingeschränktes Seh- oder Hörvermögen zurückzuführen.
Weiters wird getestet, inwieweit sich das Kind konzentrieren kann. Auch die kognitiven Fähigkeiten werden überprüft, um sich einen Überblick über die Leistungsfähigkeit zu verschaffen.
Wann kann Dyskalkulie diagnostiziert werden?
Schon im Kindergartenalter kann es Hinweise auf Dyskalkulie geben. Das Kind hat Schwierigkeiten beim Zählen und kann Mengen und Zahlen nicht richtig miteinander verbinden. Auch das Abzählen von Objekten fällt schwer und das Kind hat keine Vorstellung davon, welche Zahl oder Menge größer bzw. kleiner ist. Betroffene wissen nicht, was mehr oder weniger ist oder was mehr oder weniger wiegt. Informieren Sie sich im Kapitel Symptome im Kindergartenalter näher über die Anzeichen von Dyskalkulie.
Allerdings wird im Vorschulalter meist noch kein besonders großer Wert auf die mathematische Begabung oder Schwäche des Kindes gelegt. Im Vordergrund steht das Sprachverständnis, wo Defizite leichter auffallen.
Mit Beginn des Rechnenlernens, also mit der Grundschule, werden Lernschwierigkeiten im Bereich der Mathematik ersichtlich. Kinder mit Dyskalkulie haben meist schon von Anfang an und bei einfachsten Übungen Probleme. Doch nicht immer machen sich diese schon früh bemerkbar. Manchmal bleibt Dyskalkulie in den ersten Schuljahren unbemerkt.
Die Defizite fallen erst mit den steigenden Anforderungen im Matheunterricht auf. Gerade Kinder mit einer allgemein hohen Lernfähigkeit, können dem Unterricht anfangs folgen oder eigene Lösungsstrategien entwickeln. Wird der Lernstoff jedoch schwieriger, kommt es zu einem Leistungsabfall. Dyskalkulie wird meist in der 2. Klasse Grundschule diagnostiziert.
Gut zu wissen: Haben Kinder im ersten Schuljahr Schwierigkeiten mit Zahlen, ist das nicht zwangsläufig ein Zeichen für Dyskalkulie. Rund ein Drittel der Schulanfänger mit Rechenproblemen erbringt in der weiteren Schullaufbahn zumindest durchschnittliche Leistungen in Mathematik.
Was bedeutet die Diagnose Dyskalkulie?
Dyskalkulie ist nicht gleich Dyskalkulie. Auch bei der Rechenstörung gibt es verschiedene Schweregrade. So kann etwa das mathematische Verständnis mangelhaft oder grundlegend falsch sein.
Bei einem Kind mit Dyskalkulie entspricht die erbrachte Rechenleistung nicht dem Alter und der allgemeinen Intelligenz des Kindes. Konkret heißt das, dass das Kind erheblich schlechter im Rechnen ist als es in diesem Alter normal wäre. Das Leistungsniveau entspricht nicht dem von Gleichaltrigen. Aufgrund seiner Intelligenz müsste das Kind bessere Leistungen erzielen können.
Wichtig: Wird bei Ihrem Kind Dyskalkulie diagnostiziert, ist eine gezielte individuelle Dyskalkulie Förderung sinnvoll. Dyskalkulie bedeutet nicht, dass Ihr Kind dumm oder nicht intelligent genug ist! Ein qualifizierter Mathe Trainer geht auf die Bedürfnisse Ihres Kindes ein und erklärt so, dass der Lernstoff wirklich verstanden wird.
Überprüfen Sie mit unserem Dyskalkulie-Test, ob Ihr Kind Anzeichen einer Rechenstörung aufweist und machen Sie von unserem kostenlosen Beratungsangebot Gebrauch.